Fällt es Dir schwer, Dein Fachwissen anregend zu vermitteln? Dann haben wir genau das richtige Instrument für Dich: unser Drehbuch für Fachtexte in drei Akten. Ab jetzt steigst Du erfrischend ein, hältst die Spannung aufrecht und führst Dein Publikum clever durch Deine Gedanken.
Wer schreibt, kommuniziert. Doch die Kommunikation gelingt nur, wenn der Text die Aufmerksamkeit der Leser:innen weckt und ihre Leselust stimuliert. Leider wissen viele Fachtext-Autor:innen nicht, wie sie ihr wertvolles Wissen anregend vermitteln können. Sie schreiben ihre Informationen nüchtern nieder und hoffen, dass es damit getan ist. Aber das Prinzip Hoffnung ist kein guter Ratgeber, wenn es um die Vermittlung von Fachwissen geht.
Deshalb möchten wir Dir ein praxistaugliches Instrument vorstellen, das Dir hilft, Deine Inhalte anregend zu präsentieren: unser Drehbuch für Deine Fachtexte. In drei Akten vermittelst Du Deine Gedanken mit Strategie und motivierst die Leser:innen, Deinen Text bis zum Schluss zu lesen.
Lass uns loslegen.
Drehbuch in drei Akten
Unser Drehbuch gliedert sich in drei Akte. Das ist die einfachste Variante dieser Technik. Mit etwas Übung kannst Du das Drehbuch um einen vierten oder fünften Akt erweitern. Aber lass uns mit den Grundlagen anfangen:
Zuerst geht es darum, einen interessanten Einstieg zu gestalten: Steige konkret ein und wecke die Neugier. Danach darfst Du abstrakter werden und ins Detail gehen, bevor du wieder eine konkretere Passage gestaltest. So steuerst Du im Wechsel zwischen konkreten und abstrakten Texteilen auf Deine Hauptbotschaft zu. Im letzten Teil Deines Fachtextes ordnest Du die Informationen ein, bietest Antworten und Lösungen. Damit Du Dir das besser vorstellen kannst, haben wir diesen Textverlauf visualisiert:
1. Akt: Konkret einsteigen, Interesse wecken, Relevanz schaffen
Dein Publikum schnappt sich Deinen Fachtext und ist bereit, sich auf Dein Thema einzulassen. Jetzt brauchst Du einen packenden Einstieg, der die Aufmerksamkeit der Leser:innen fesselt. Dabei gilt: Je konkreter Du, desto besser.
- Beginne mit einem Beispiel, um anschaulich in ein komplexes Thema einzusteigen.
- Stelle ein überraschendes Forschungsergebnis vor – so weckst Du Interesse und baust Spannung auf.
- Greife ein Thema auf, das gerade in den Medien diskutiert wird. Das schafft Relevanz.
Nach diesem Einstieg hast Du die Leser:innen im Boot – jetzt sind sie bereit, auch abstraktere Passagen zu lesen. Erläutere nun das Hauptproblem oder die greife die Frage auf, die Du in Deinem Text beantworten willst. So können die Leser:innen entscheiden, ob sie das Thema interessiert und ob sie weiterlesen wollen.
Halte Deine Einleitung kurz. Überlege Dir also gut, was Deine Leser:innen wissen müssen – und was nicht. Vermeide Weitschweifigkeit, denn lange Einleitungen schläfern das Publikum ein.
Beispiel: Ein Autor schreibt einen Text über Guerilla-Marketing. Er beschreibt am Anfang eine Guerilla-Aktion der Firma TWINT ein, um konkret einzusteigen und das Interesse zu wecken. Dann erklärt er, was Guerilla-Marketing ist und welche Ziele Unternehmen damit erreichen können – so schafft er Relevanz.
2. Akt: Wissen vertiefen und auf den Aha-Moment zusteuern
Wenn die Leser:innen das Thema des Fachtextes erfasst haben, gehst Du in die Tiefe und steuerst auf den Höhepunkt Deines Textes zu – den Aha-Moment. So kannst Du den 2. Akt aufbauen:
- Liefere vertiefte Fachinformationen: Nutze Zahlen, Daten und Fakten, um Ursachen und Zusammenhänge rund um das Thema zu erklären.
- Veranschauliche die Informationen und Erklärungen mit Beispielen und Abbildungen, damit die Leser:innen dranbleiben. Im Wechselspiel zwischen konkreten und abstrakten Textteilen steuerst Du langsam auf den Höhepunkt zu.
- Der Aha-Moment ist Deine Hauptbotschaft. Das ist der Höhepunkt Deines Fachtextes – denn hier gibst Du den Leser:innen die Essenz Deines Fachtextes preis.
Im 2. Akt ist Tiefgang gefragt: Du beschreibst und erklärst Ursachen, Zusammenhänge, Resultate oder Probleme. Wechsle bewusst ab zwischen abstrakten Erklärungen und Storytelling-Elementen wie Beispielen, Mini-Geschichten oder Vergleichen. So bindest Du die Aufmerksamkeit der Leser:innen und motivierst sie, Deinen Gedankengängen zu folgen.
Beispiel: Im ersten Kapitel des 2. Aktes beschreibt der Autor die Faktoren für erfolgreiches Guerilla-Marketing. Er vertieft seine Ausführungen, indem er den Aufbau einer Guerilla-Aktion detailliert beschreibt. Dann folgt der Aha-Moment: Guerilla-Marketing muss genau geplant werden und Interaktionen in den sozialen Medien ermöglichen.
3. Akt: Antworten, Lösungen und Schlussfolgerungen
Deine Leser:innen sind im Text geblieben, weil Du Interesse geweckt, relevante Informationen geliefert und einen Aha-Moment ausgelöst hast. Ab hier sinkt der Spannungsbogen leicht. Aber die Leser:innen werden im Text bleiben, wenn Du die am Anfang geweckten Erwartungen erfüllst. Ordne die Informationen ein und zeige Deine Fachkompetenz:
- Beantworte die Frage, die Du zu Beginn gestellt hast.
- Zeige mögliche Lösungen für das Hauptproblem auf.
- Diskutiere die Vor- und Nachteile dieser Lösungen.
- Stelle Massnahmen vor.
- Gib Handlungsempfehlungen ab.
Wichtig: Wiederhole Deine Hauptbotschaft am Ende des 3. Aktes, um sie in den Köpfen Deiner Leser:innen zu verankern.
Beispiel: Der Autor beschreibt, wie Guerilla-Kampagnen geplant werden und was eine hohe Interaktion in den sozialen Medien fördert. Er geht auch auf mögliche Risiken des Guerilla-Marketings ein und zeigt, wie diese gemanagt werden können. Dann listet er die wichtigsten Erfolgsfaktoren auf und weist noch einmal darauf hin, dass Guerilla-Marketing akribisch geplant werden muss.
Jetzt bist Du an der Reihe:
Du kennst nun unser Drehbuch in drei Akten. Es unterstützt Dich dabei, Deine Fachtexte clever und anregend zu gestalten. Doch wie immer zählt beim Schreiben nur die Umsetzung. Wir wünschen Dir viel Spass beim Schreiben nach Drehbuch.
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