Zum Inhalt springen

«Im Schreibcoaching begegnet man sich selbst»

Schreibcoaching

Mittlerweile arbeite ich seit gut 8 Jahren an meiner Dissertation. Immer wieder plagten mich Zweifel, ob ich dieses Projekt packen werde. Ich kämpfte mit Einsamkeit, fehlendem Antrieb und Unsicherheiten. Dann habe ich mich für ein Schreibcoaching entschieden – ein letztes Aufbäumen, um meinen Traum doch noch zu erreichen. Das sind meine Erfahrungen.

Ein Erfahrungsbericht von Cécile Cohen

Im August 2021 hatte ich gerade intensive Monate bei der Arbeit hinter mir. Deshalb bin ich mal wieder nicht dazu gekommen, an meiner Dissertation zu arbeiten. Mir war klar, dass ich etwas ändern musste; meine Doktorarbeit sollte wieder Priorität bekommen. Also habe ich mich auf Empfehlung meines Schwagers bei Dani gemeldet und ein Erstgespräch für ein Schreibcoaching vereinbart.

Raus aus der Einsamkeit

Meine Schwierigkeiten zeigten sich vor allem darin, dass ich alles andere spannender fand, als meine Dissertation. So bin ich zwar in meinem Leben weitergekommen: Ich habe geheiratet, eine Familie gegründet, bin in ein anderes Land gezogen, habe eine neue Sprache gelernt und immer mein eigenes Geld verdient – als freie Journalistin und als Assistentin an der Uni, wo ich die Studierenden beim Schreiben ihrer Seminar- und Masterarbeiten betreute. Aber mit meiner Dissertation kam ich nicht vom Fleck – welch Ironie!

Ich gestehe mir nur ungern ein, dass ich es nicht schaffe, meine Dissertation aus eigenem Antrieb abzuschliessen. Das passt überhaupt nicht zu meinem Selbstbild, denn ich habe in meinem Leben schon viele Projekte erfolgreich gemeistert. So gehört es auch zu meiner Vorstellung von meinem Leben, eine Doktorarbeit geschrieben zu haben. Nur kommt dieses Ziel nicht natürlich zu mir – im Gegenteil: Meine Dissertation ist mit Abstand das schwierigste Projekt, das ich je angegangen bin. Ich möchte mir aber auch nicht vorwerfen müssen, es nicht probiert zu haben. Also bäume ich mich nochmals auf – die ganze Lebenszeit, die ich bereits in dieses Projekt gesteckt habe, muss doch etwas wert sein!

Im Erstgespräch versuchte Dani meine Situation zu verstehen. Ich erklärte ihm, dass ich mich in meinem Dissertationsprojekt einsam fühlte und es einfach nicht schaffte, mich hinzusetzen und zu arbeiten. Ich brauchte dringend einen Sparringspartner, der mir hilft, den Faden wieder aufzunehmen. Jemanden, der mich begleitet, mit dem ich Unklarheiten besprechen kann und der mich dazu verpflichtet, an meiner Dissertation zu arbeiten. Ich musste mir eingestehen, dass ich keine gute Einzelkämpferin bin. Also sagte ich mir: «Raus aus der Einsamkeit.» Mit Dani habe ich mir einen Schreibbegleiter geholt, um meinen Traum von der abgeschlossenen Dissertation doch noch zu erreichen – und das hat sich gelohnt.

Schreibcoaching und erste Fortschritte

Am Anfang ging es darum, einen Überblick über den Stand der Dinge zu gewinnen. Wir machten eine Auslegeordnung, sammelten Aufgaben, priorisierten sie und verpackten sie in bearbeitbare Häppchen. Dieser Überblick half mir zu verstehen, welcher Weg noch vor mir liegt, und festzulegen, mit welchen Aufgaben ich beginnen kann. Der Wiedereinstieg war geschafft!

In den ersten Wochen spürte ich aber immer wieder innere Widerstände. Es fiel mir schwer, ins Tun zu kommen. Also etablierten wir im Schreibcoaching Rituale, um meine Aufschieberitis zu durchbrechen. Zum Beispiel machte ich es mir zur Gewohnheit, vor dem Schreiben einen Tee zu trinken oder ein schönes Lied zu hören, um mich auf das Schreiben einzustimmen. Dani hat verstanden, dass es mir gut tut, wenn ich mir vor der Arbeit noch etwas gönne. Mir gefällt diese positive Art, die Prokrastination zu beenden.

Nach dem Einstieg warteten aber bereits die nächsten Herausforderungen auf mich. So hatte ich Schwierigkeiten, mich auf die wirklich relevanten Aufgaben zu konzentrieren. Ich verlor mich zum Beispiel in den Formulierungen und bastelte an Sätzen herum, obwohl es eigentlich darum ging, den Rohtext zu schreiben. Dani stellte mir ein Werkzeug vor, mit dem es mir gelang, diese unfokussierten Loops zu durchbrechen: das Schreibjournal.

Von nun an schrieb ich morgens und abends in mein Schreibjournal, um meine Arbeitstage vor- und nachzubereiten und die Prioritäten festzulegen. Die Fragen, die mir Dani mit gab, halfen mir zudem, meine Fortschritte zu erkennen, mich zu reflektieren und eine gewisse Kontinuität zu schaffen. Dank der folgenden Fragen wusste ich immer, woran ich zuletzt gearbeitet hatte und woran ich als nächstes arbeiten wollte:

  • Am Morgen: Was wünsche ich mir für den heutigen Arbeitstag? Was ist mein Ziel? Was muss ich tun, damit ich am Abend mit meinem Arbeitstag zufrieden bin?
  • Am Abend: Was habe ich heute erreicht? Bin ich zufrieden mit meinem Arbeitstag? Was ist mir gelungen? Was kann ich verbessern? Was muss ich machen, dass morgen mein Arbeitstag gleich gut oder sogar noch besser wird?

Auch wenn ich nach einem anstrengenden Arbeitstag müde und hungrig war, gelang es mir dank des Schreibjournals, den Tag fokussiert abzuschliessen und den nächsten Tag vorzubereiten. Diese Schreibroutine ist echt Gold wert, weil ich ein bewegtes Leben habe und schnell etwas vergessen geht. So behalte ich bis heute den Fokus und weiss stets, was bei meiner Dissertation zu tun ist.

Selbstzweifel ablegen – Kompetenzen aufbauen

Schon im Gymnasium hatte ich mit meinem mangelnden Selbstwertgefühl zu kämpfen. Selbst wenn ich die Ziele und Erwartungen übertraf, rechnete ich immer damit, doch noch zu scheitern. Ich glaubte sogar, meine Erfolge nicht verdient zu haben, weil ich nie genau benennen konnte, wie ich sie erreicht hatte. Bei meiner Dissertation war das nun nicht anders: Es störte mich, dass ich die Aufgaben «irgendwie» erledigte, ohne System sozusagen. Das musste sich ändern – ich wollte eine bewusste Schreibkompetenz aufbauen.

Im Schreibcoaching bekam ich endlich Strategien und Werkzeuge an die Hand, die von einem Experten für gut befunden wurden. Das gab mir die Sicherheit, sie auch anzuwenden, und das Gefühl, dabei etwas richtig zu machen. Heute vertraue ich auf meine Fähigkeiten, weil ich weiss, wie ich Herausforderungen meistern kann. Ich bin überzeugt, dass ich diese Tools auch bei meiner Arbeit als Freie Journalistin einsetzen kann. Denn das Schreiben gehört zu meinem Leben – und so profitiere ich vom Schreibcoaching über die Dissertation hinaus.

Ein einfaches Beispiel: Die Pomodoro-Technik hilft mir, beim Schreiben konzentriert zu bleiben. Die kurzen Arbeitsintervalle von 25 Minuten lassen sich ganz einfach und übersichtlich planen. Wenn eine Einheit vorbei ist, habe ich meistens schon ein Zwischenziel erreicht. Diese Minierfolge motivieren mich, weiterzumachen.

Selbstbegegnung im Schreibcoaching

Ich empfehle allen, die mit ihrer Dissertation feststecken, in ein Schreibcoaching zu gehen. Denn in einem guten Coaching hat man immer eine Selbstbegegnung – so war das auch bei mir: Dani hat mir gespiegelt, was ich gut mache und wo ich noch Luft nach oben habe. Es war für mich enorm wertvoll, mit ihm jemanden an der Seite zu haben, mit dem ich meine Unsicherheiten teilen kann, der Anteil nimmt und auch unangenehme Gespräche aushalten kann. So musste ich mich auch erklären können, wenn ich nicht vorwärtsgekommen bin – und das hat mich verpflichtet, tatsächlich an der Dissertation zu arbeiten, denn ich wollte ja nicht wie eine Idiotin dastehen.

Ich habe unsere Zusammenarbeit immer als eine Reise verstanden, auf der wir gewisse Dinge ausprobieren mussten, um herauszufinden, was für mich funktioniert. Das brauchte Geduld und die Bereitschaft, sich auf diesen Prozess einzulassen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dani hat mir immer zu verstehen gegeben, dass man nicht einfach einen Schalter umlegen kann und dann schreibt es sich von allein. Es geht immer wieder darum, zu benennen, womit man Mühe hat. Dann kann man Massnahmen festlegen und so bewegt man sich Schritt für Schritt hin zur Besserung.

Selbstwirksamkeit stärken

Auf unserer gemeinsamen Reise habe ich nach und nach meine Selbstwirksamkeit gestärkt. Dani hat mir nämlich keine Arbeit abgenommen, sondern mich dazu gebracht, mich hinzusetzen, an der Dissertation zu arbeiten, voranzukommen – die Arbeit selbst zu leisten. Er machte es mir nicht leicht, begleitete mich aber durch den Schmerz hindurch. Das war zwar unangenehm, aber auch ein Zeichen dafür, dass es vorwärts geht und ich mich weiterentwickle.

Heute bin ich eine selbstbewusstere Schreiberin. Und ich weiss, dass ich meine Dissertation packen werde.


Schreibblockaden überwinden

Kommst Du nicht weiter mit Deinem Schreibprojekt? Dann mache jetzt den ersten Schritt, um Deine Schreibblockade zu überwinden: Vereinbare ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch.